Winterfütterung

Vogelfütterung im Winter!?

Wenn es Ende Herbst kalt wird und der erste Frost kommt, die ersten Schneeflocken fallen, wenn es draußen so richtig ungemütlich wird, dann denken viele an unsere heimischen Vögel.

Sie glauben irrtümlich, dass die Vögel das winterliche Futter aus Menschenhand zum überleben brauchen.

Tatsächlich sollten sich Vogelfreunde darüber im klaren sein, dass Winterfütterung und Vogelschutz zwei Paar Schuhe sind, erklärt Vogelexperte Dr. Markus Nipkow.

Der starke Rückgang vieler Vogelarten ist nicht auf den winterlichen Nahrungsengpass zurück zu führen. Daran sind die Vögel seit Urzeiten, lange bevor der Mensch kam, angepasst und gleichen das mit hoher Jungenzahl im nächsten Frühjahr wieder aus. Bei vielen Vogelarten überleben bis zu 70 Prozent der Jungvögel eines Jahrganges den Winter nicht.

Der Rest reicht jedoch aus, um den Fortbestand der Art zu sichern, vorausgesetzt, dass auch der Lebensraum erhalten bleibt.

Die Vogelfütterung in Dörfern und Städten kommt etwa 10 bis 15 Vogelarten zu gute.

Dazu gehören Meisen, Finken, Rotkehlchen und Drosseln. Die meisten von ihnen haben eine stabile oder wachsende Population, und keine dieser Art ist in ihrem Bestand gefährdet.

Hat das Vogelfüttern damit ausgedient? Auf keinen Fall meint Dr. Markus Nipkow.

Wo kann man sonst die lebendige Natur in der Stadt oder auf dem Dorf näher erleben?

Dies gilt besonders für Kinder und Jugendliche, die immer weniger Gelegenheit zu eigenen Beobachtungen und Erlebnisse in der Natur haben. In der kalten Jahreszeit am Fenster zu sitzen, um von der warmen Stube aus, bei Schnee und Eis Vögel zu beobachten, kann für Kinder lehrreich und interessant sein. Besonders auch alten, kranken, behinderten und einsamen Menschen bietet das Beobachten der Vögel eine willkommene Abwechslung.

Oft ist es dann für sie im Winter der einzige Kontakt zur Natur, auf dem Balkon oder Fensterbrett die Vögel zu füttern. Wenn auch die Winterfütterung nicht direkt für das Überleben der Vögel erforderlich ist, so stellt sie doch einen Kontakt zur Natur her, der überaus wichtig ist.

Eventuell wird so das Interesse geweckt, selber aktiv zu werden und sich im Naturschutz zu engagieren.

Im nächsten Beitrag geben wir eine Anleitung wann, wie und was gefüttert werden soll.

Natur- und Vogelschutzverein Großostheim

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