Biotop Ringheim Wäldchesweg
Landschaftspflege am Feuchtbiotop Wäldchesweg in Ringheim
Feuchtbiotope bieten notwendige Lebensräume für Tier- und Pflanzenarten, die im Laufe ihres Lebens teilweise oder gänzlich auf Wasser angewiesen sind. Das sind z. Bsp. Kröten, Frösche und Lurche, die ihren Laich darin ablegen oder eine Vielzahl Insekten, die dort ihren Durst stillen können. Durch die zunehmend fehlenden Niederschläge trockenen viele solcher Wasserstellen zunehmend aus.
Zur Erhaltung der Biodiversität gilt es sie unbedingt zu erhalten, zu pflegen oder neue zu schaffen!
Der Bereich des heutigen Feuchtbiotops hinter der Denitrifikationsanlage des Wasserwerks am Wäldchesweg im OT Ringheim, im Eigentum des Marktes Großostheim, mit seinen Wiesenflächen und Wildheckenstreifen und waren ursprünglich landwirtschaftlich intensiv genutzte Ackerflächen. Die damals übliche regelmäßige Bepflanzung der Ackerflächen mit Luzerne als Futterpflanze und Gründünger, jedoch mit hohem Nitratgehalt und die regelmäßige, zusätzliche Düngung der Ackerflächen durch Gülle war für die bereits hohe Nitratbelastung im dortigen Wasserschutzgebiet nicht von Vorteil. Dies musste sich unbedingt ändern!
Aus diesem Grund nahm damals der Natur- und Vogelschutzverein, Großostheim mit dem Markt Großostheim Kontakt auf. Diese Flächen sollten unbedingt wieder der Natur zurückgegeben werden. Der Markt Großostheim stellte diese Flächen dem Verein darauf hin zur Verfügung, um dort in einer ersten großen Pflanzaktion einen Heckenstreifen und zahlreiche Bäume zu pflanzen. Auch wurde eine große Naturwiesenfläche angelegt. Über 3000 Sträucher und Bäume wurden damals durch den Verein dort neu gepflanzt, um Vögel neue Nistmöglichkeiten zu bieten. So wurde mit der Maßnahme nicht nur zum Grundwasserschutz im Wasserschutzgebiet beigetragen, sondern auch ein Stück Natur der Tier- und Pflanzenwelt wieder zurückgegeben.
Der Verein wurde damals bei den Pflanzaktionen tatkräftig auch von der Kath. Jugend, Ringheim unterstützt. Auch eine große, finanzielle Spende der Brauerei Eder von 2000 DM konnte die hohen Kosten des Vereins für das erforderliche Saatgut, Strauch- und Baummaterial etwas reduzieren.
Vor etwa 25 Jahren wurde dann auch das heutige Feuchtbiotop durch den Natur- und Vogelschutzverein Großostheim noch angelegt. Gespeist wird der Tümpel noch heute vom Dachwasser der nahegelegenen alten Pumpstation des Wasserwerks.
Über die letzten Jahre hat der Verein dort regelmäßig auch weitere, regelmäßige Baumpflanzungen vorgenommen. Es wurden dort die jeweils gekürten Bäume des Jahres gepflanzt, wie zum Bsp. 1993 der Speierling, 1996 die Hainbuche, 2011 die Elsbeere usw.
Die regelmäßigen Pflegemaßnahmen durch den Verein tragen dazu bei, dass dieser ökologisch wertvolle Bereich für die Natur und Tierwelt erhalten bleibt!
Alle zwei Jahre treffen sich deshalb einige Mitglieder des Natur- und Vogelschutzvereins Großostheim zu einer Pflegeaktion am Feuchtbiotop am Wäldchesweg im Ortsteil Ringheim. Es werden ein Teil der Kopfweiden auf Stock gesetzt und das Feuchtbiotop wieder von zu stark wucherndem Pflanzenwuchs befreit.
Diese regelmäßigen Pflegemaßnahmen sind unbedingt erforderlich, um ein komplettes Zuwuchern des Feuchtbiotops zu verhindern.
Text: Natur- und Vogelschutzverein Großostheim, C. Petermann