Die Hummel

 

Das neue Jahr beginnt für einige Hummelarten bereits Ende Februar, Anfang März, wenn die ersten Sonnenstrahlen die Erde erwärmen.

Die im Vorjahr begattete Hummelkönigin krabbelt aus der auftauenden Erde heraus, in die sie sich im Vorjahr eingegraben hatte.

Eingrabtiefe liegt je nach Bodenbeschaffenheit zwischen 5 bis 15 cm. Nicht jede Hummelkönigin überlebt den Winter.

Bei 10 Hummelköniginnen kommt es vor, dass nur eine einzige überlebt. Die Ursachen können vielfältig sein, z.B. Witterungseinflüsse (ständiger Temperaturwechsel, Auftauen und wieder Gefrieren des Erdreiches im Winter) oder Überschwemmungen im Frühjahr.

 

Jede Hummel, die im zeitigen Frühjahr auftaucht ist eine Königin.

 

Hummelköniginnen haben eine große Aufgabe vor sich, denn sie werden ein Hummelvolk gründen. Hummelfreunde können sie dabei  unterstützen, indem sie Unterkünfte zum Nestbau anbieten.

 

Foto: Karsten Grotstück, dunkle Baumhummelkönigin die sich nach dem Winterschlaf in der Sonne sonnt.

Anmerkung: Viele Gartenbesitzer räumen ihren Garten so gründlich auf, dass einfach keine Möglichkeit zur Ansiedlung von Hummeln und andere für den Garten nützliche Lebewesen besteht.

 

 

Nachdem sich die Hummel aus der Erde herausgearbeitet hat, nimmt sie ein Sonnenbad, um sich aufzuwärmen. Danach fliegt die junge Hummelkönigin die ersten Blüten an, um sich mit Nektar (Kohlenhydraten)  zu stärken. Wichtig ist, dass genügend Trachtpflanzen (Nährstofflieferanten) erreichbar sind. (siehe Futterpflanzen)

Denn während ihrer winterlichen Kältestarre hat die junge Königin viel Energie verbraucht. Dieser Verlust muss durch Nektaraufnahme ausgeglichen werden. Blütenpollen, der reich an Eiweiß ist, wird vor allem zum Heranreifen der Eierstöcke benötigt – später dann als proteinreiche Larvennahrung.

Bevorzugt werden dunkle Blüten, da Hummeln sich an den Blüten gern aufwärmen. Dunkle Blüten nehmen Sonnenenergie rascher auf als helle und sind deshalb wärmer als helle Blüten. Zwischen Nektaraufnahme und Pollenaufnahme an den Blüten wird immer wieder ein Sonnenbad auf den unterschiedlichsten Unterlagen, (auch z.B. an von der Sonne aufgeheizten Hauswänden) eingelegt.

 

 

Nestsuche

 

 

Nach einigen Tagen beginnt die Hummelkönigin einen Unterschlupf zu suchen, um dort ein Nest zu gründen.

Solch eine jetzt „brutreife“ Königin nennt man auch Nestgründerin: Ihr habt vermutlich schon einmal Hummeln beobachtet, die wenige Zentimeter - und zwar auffallend langsam -  im Suchflug niedrig über dem Erdboden geflogen sind, um Löcher im Erdreich oder zwischen Steinen zu untersuchen. Selbst Schatten werden angeflogen von niststattsuchenden Hummelköniginnen.

Solche „ Suchflüge“ bedeuten: Die Königin wird sehr bald ein Nest bauen und ihre erste „Brutwabe“ anlegen und Eier legen.

 

Ob eine Nistmöglichkeit angenommen wurde oder nicht, ist gut zu beobachten (aus einer Entfernung von mehreren Metern) wenn sie einen vorher untersuchten potentiellen Neststandort wieder verlässt: Dreht die „Nestgründerin“ sich dem „ Nestzugang“ zu und schaut sich noch einmal den Eingang an, hebt dabei ab und pendelt im Flug mehrmals vor dem Eingang hin und her, zieht dann kleine und immer größer werdende Kreise, wobei die Flughöhe ständig zu nimmt, bis sie dann endgültig wegfliegt: Wenn ihr dieses beobachtet, dann hat die Königin den Neststandort angenommen. Wir sprechen bei dem hier beschriebenen Verhalten

vom „Orientierungsflug“. Die Hummel prägt sich hierdurch den Standort ein, auch wenn er für Menschenaugen noch so unscheinbar und kaum zu erkennen sein sollte.

Nach ungefähr 45 Minuten kommt die Hummelkönigin zurück, findet den Eingang nicht immer sofort, aber sie sucht so lange, bis sie ihn gefunden hat. Die Hummel hat, bevor sie das erste Mal abgeflogen ist, den Eingang mit einem Duftstoff markiert. Dies erleichtert ihr das wieder Auffinden des Einganges. Es kommt auch vor, dass die Hummelkönigin nochmals einen weiteren kurzen Orientierungsflug macht, bevor sie im Eingang zum Nest verschwindet. Dieses Verhalten ist allerdings nur beim ersten Rückflug zum Nest zu beobachten; bei weiteren Anflügen findet dis Tier den Eingang sofort.

 

Der erste Rückflug zum Nest kann aber auch auf sich warten lassen. Es können Stunden, selbst Tage vergehen, bis die Hummelkönigin wieder zurückkommt. Sollte die Hummel sich innerhalb von drei Tagen nicht wieder blicken lassen, können wir davon ausgehen, dass die Königin verschollen ist: Denn Hummeln haben viele Feinde. Da sind z.B. Katzen und Vögel, die den Hummeln nachstellen. Selbst der Straßenverkehr ist eine vielfältige Gefahrenquelle für die Hummeln („Insektenschlag“ an Windschutzscheiben).

 

Als schlimmste Gefahr gilt der unsachgemäße (!) Umgang mit Insektengiften an und in der Nähe blühender Pflanzen (die Winddrift der Giftnebel wird sehr häufig unterschätzt).

 

Wenn die Hummelkönigin zurückgekommen ist, wird sie länger im Nest verbringen und aus vorhandenen isolierendem Material eine kleine Nestkugel bauen. Die Kugel ist zunächst  ungefähr walnussgroß, d.h. etwa zwei Zentimeter im Durchmesser.

So wird unnötiger Wärmeverlust am Brutnest vermieden.

 

Eine ausführlichere Beschreibung der Hummel und verschiedene Bauanleitungen findet Ihr unter

 

 

Hummelfreund

 

 

im Intrernet.

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